Im Jahr 2000 kam die hiesige Dorfjugend zum Entschluss, dass sie einen eigenen Beitrag zum Abendprogramm der Damelanger Fastnacht beisteuern möchte. Zunächst stand die Idee im Raum, den Damelanger Männerchor wieder auf die Beine zu stellen. Aber die Jugendlichen wollten einen Schritt weitergehen und etwas Neues zur traditionellen Fassenacht beitragen. So wurde die Idee vom eigenen Damelanger Männerballett verwirklicht. Für den ersten Auftritt, zur 19. Damelanger Fastnacht, wurden dann noch die Kostüme von den Karnevalsfreunden aus Niemegk ausgeliehen und dem enthusiastischen Publikum eine entzückende Vorstellung von Barby & Ken zu den Klängen von „Barbygirl“ geboten.
Nach dieser gelungenen Uraufführung stand sofort bei allen Aktiven und dem Publikum fest, dass muss weitergehen und darf keine einmalige Sache bleiben. Und so finden sich zu Beginn jeden neuen Jahres die Männer zusammen und tüfteln an neuen Ideen, wie sie das Publikum verzaubern können.
Unter anderem war der Anton aus Tirol zu Gast bei der Damelanger Fastnacht, ein Westerntanz mit bösen Banditen und heißen Cowgirls und ein militärisch korrekter Schottentanz wurden dem Publikum geboten. Dabei wurde dann auch gleich noch die Frage geklärt „Was trägt der Schotte unter dem Rock?“ Die 20 Zentimeter, die da zum Vorschein kamen, waren zwar bloß Luftballons, aber die Lacher des Publikums waren somit gesichert, da ist dann sogar so manchem Schotten ein Überraschungsei aus der Unterhose gefallen. Der Schottentanz, da sind sich alle Mitglieder des Männerballetts einig, war der aufwendigste aber dafür tänzerisch hochwertigste Tanz in der Geschichte unseres Männerballetts.
Im Jahr 2004 hielten dann die Urmenschen Einzug in den Damelanger Saal und noch heute haben einige Gäste und Aktive den intensiven Geruch der Kartoffelsäcke und der Schweineknochen in der Nase. Im Folgejahr ist dann der Holzmichl wieder zum Leben erweckt worden und von den Engeln in seinem Glassarg gen Himmel gehoben worden. Da musste sich dann selbst der Teufel geschlagen geben, denn auf die Frage „Lebt er denn noch?“ erntete er immer wieder ein donnerndes “ Ja, er lebt noch!“.
Von einigen Aktiven und vielen Zuschauern wurde dann zur Fastnacht 2006 der Traum des Männerballetts vom WM-Heimsieg der deutschen Fußballelf belächelt. Aber der ganze Saal fing dann bereits während der Aufführung, die mit dem Originalkommentar vom legendären Herbert Zimmermann unterstützt wurde, an vom Sommermärchen zu träumen. Die deutsche Traditionself mit Rahn, Beckenbauer, Matthäus und Kahn schlug im Finale den Erzrivalen Holland, durch ein Tor von Rahn. Eine gelungene Kopie des WM-Pokals wurde den „Helden von Damelang“ überreicht und ein ganzes Dorf lebte diesen Traum weiter bis zu jenem 4. Juli im Jahr 2006.
Im Februar 2007 hieß es dann wieder „Stillgestanden!“, die NVA marschierte zum letzten Mal. Hauptmann Unger zweifelte arg an der Männlichkeit seiner Truppe, da eine Hälfte in Kleidern gehüllt den Schwanensee tanzte. Als ihn der Rest der Truppe mit einer Interpretation des „Калинка“ überzeugen wollte, stellte sich heraus, dass der Hauptmann gerne Damenunterwäsche trägt. Zum Abschluss wurde der Hauptmann in seinen hautengen Dessous von seiner Truppe gen Saaldecke befördert und das Publikum war wieder verzauber t von unserer Auslegung der NVA.
Ein alkoholisierter Rollstuhlfahrer (die Traumrolle von Michael Dräger, denn er musste keine Tanzschritte einstudieren), 2 aggressive Polizisten sowie Doktor Brinkmann und seine schneeweißen Luder waren die Protagonisten des 2008er Männerballetts. Zur Musik der Schwarzwaldklinik und den Klängen der Ballermannhits tanzten und turnten die Männer durch ihr Showprogramm.
„Yes we can“ lautete 2009 das Motto der Fastnacht. Präsident Obama hielt Einzug in Damelang und verwandelte die Mitglieder des Ku-Klux-Klans in tanzwütige Cheerleader. Obama und seine Cheerleader feierten den 10. Streich des Damelanger Männerballetts.
Mit einem knallroten Rettungsring zog Wicki – alias Christian Unger – in den Damelanger Saal ein. Ihm folgten die starken Männer im Boot und kämpften sich an der damals grassierenden Schweinegrippe vorbei. Wicki empfand es ziemlich kalt im Winter 2010 und wollte einfach nur davonfliegen. Zum Rhythmus vom Fliegerlied tanzten sich Wicki und ihre Männer warm und in die Herzen des Publikums.
Im Jahr 2011 feierten wir die 30. Damelanger Fastnacht. Das Männerballett begab sich deshalb mit einem Pappebus auf eine Zeitreise. Zunächst präsentierten die Männer, als alte Damen verkleidet, einen klassischen Tanz der örtlichen AWO-Gruppe. Aber dann kam die Erinnerung an die Jugend zurück. Sie warfen mit Ihren Kleidern, die Lasten des Alters ab und metamorphosierten dann zu jungen Damen in Miniröcken und tanzten zu den Klängen von Lady Gaga.
Vater Abraham motivierte seine Söhne zur Fastnacht 2012 etwas im Leben zu schaffen und so bauten sie für Pippi Langstrumpf ein Schloss, das in den Wolken schwebt. Zum Ende des Tanzes schien der alte Vater Abraham, gespielt von Dibo, in den Jungbrunnen des Schlosses gefallen zu sein, denn er trat nun leicht bekleidet als Borat auf die Tanzfläche und sicherte somit das Kreischen der Damenwelt.
2013 stand im Zeichen des Willy-Brand(t)schutzflughafen, besser gesagt, der desaströsen Umstände bezüglich der Fertigstellung. Die ersten Flugzeuge kreisten bereits über unseren Damelanger Saal und Bürgermeister Klaus „Dibo“ Wowereit zelebrierte erst mit Andrea Berg die Eröffnungsparty. Da Berlin aber die Partyhauptstadt Europas ist wechselte die Crew die Sachen und tanzte mit Miniröcken und Lederwesten den Gangnam-Style: rechts, links, rechts, rechts, links, rechts, links, links – das war die Kombination der Stunde und kam beim Publikum sehr gut an.
2014 holten wir die Olympischen Winterspiele nach Damelang
Zu unserem 15-jährigen Jubiläum stellten wir das Leben rund um Damelang dar. Zwischen Naturschutzgebiet und Militär-Sperrbezirk steckte Förster Unger und versuchte sich was zu schießen. Und alles was ihm unter die Flinte kam, war im nächsten Moment gleich wieder weg.
In diesem Jahr zeigten wir, das auch wir den Weg aus der Krise schaffen können. Als Flüchtlinge schipperten wir mit unserem „Traumschiff“ über Griechenland nach Italien. Zu Fuß ging es weiter nach Ungarn. Jedoch waren wir dort nicht gern gesehen. Also marschierten wir weiter über Österreich nach Deutschland, wo die zarte Angie mit einer Hand voll Geld schon wartete. Endlich am Ziel angekommen konnte ordentlich gefeiert werden.
Als Beinharte Rocker schwingten wir das Tanzbein. Zwischendurch gab es Eier-Special-Effekts. Zum Schluss rockten wir zu Rammstein und Dibo surfte auf unseren Körpern durch den Saal.
„Ey, Sind wir hier 3 Mann unter dem Pferd?“ – „Hast du schon mal ein Pferd mit 6 Beene jeseehn?“
Dieses Jahr ritten wir als Winnetou und Old Shatterhand in den Saal. Nach dem Tanz zu „Cotton Eye Joe“ gab es ein Schießerei. Der schwule Indianer Pfeifer wurde derbe angeschossen und an den Marterpfahl gebunden. Nachdem die Cowboys ihn mit Lippenstift und Wimperntusche verziert haben, schliefen sie friedlich ein. Schließlich befreiten Winnetou, Old Shatterhand und Sam Hawkens den entstellten Indianer. Danach tanzten alle zu Country Roads.
Dieses Jahr wurde es heiß. Als Feuerwehrmänner retteten wir Cordula Grün und Ihre 3 Freundinnen aus Ihren brennenden Haus. Schließlich musste nach der Wiederbelebung zu „Time of my Life“ mit den 4 Damen getanzt werden. Mit Cordula tanzten wir zum Schluss zu „Cordula Grün“ und feierten damit unser 20-jähriges Jubiläum.
Unser Auftritt 2020 „Welcome to the Jungle Bit…“ Wir tanzten zu
„X Ambassadors, Jamie N Commons“, „Imagine Dragons“, „Guns N Roses“, „Tones and I“. Unser neues Mitglied Michel trällerte uns „In the jungle the mighty jungle“.
Bayerisch kamen wir 2023 daher, vor Kraft strotzende Kerle. Doch plötzlich wurde es lieblich und zart, denn Eiskönigin Elsa betrat die Tanzfläche und verzauberte jeden mit ihrem Gesang. Begleitet von Schneemann Olaf, der durch seine anrüchige Nase viel Aufmerksamkeit erlangte, schwebten wir tanzend und viel Gefühl durch den Saal.
Plötzlich Szenenwechsel. Hinter einem großen Vorhang bereiteten sich ein Teil auf den nächsten Einsatz vor. Zu einem allseits bekannten Rammstein Song wünschten sich die Herren eine Frau mit dicken ….Dieser Wunsch wurde kostümtechnisch verstärkt durch leuchtende BH‘ s in Übergrößen. Doch weiter geht es mit Elsa. „Ich bin frei“, schallt es durch den Saal. Befreit setzten wir uns in den Flieger und flogen in den Süden zur „Geilen Leila“
Als demonstrierende Bauern betraten wir die Tanzfläche. Kurz darauf trieben wir den Olaf die Langeweile aus und tanzten mit der gei… Anna Lena. Anschließend rockten wir zu „Rock mi“ von voXXclub und ließen den Tanz mit „Dorflove“ von „Kreisligalegende x HONK! x Thekensportlerz“ ausklingen.
Das Männerballett ist in all diesen Jahren auch auf Reisen gegangen. So zählen unsere Auftritte bei den Titanen der Rennbahn, unseren Freunden aus Alt Bork und auf diversen Firmen- und Familienfeiern im Fläming zum festen Bestandteil unseres „Männerballettlebens“.